Bei der Preisverleihung in der Aula der Wissenschaften stand neben den Fachkategorien und dem Wiener Publikumspreis auch Österreichs „Wasserpreisgemeinde 2017“ im Fokus. Höhepunkt des Abends war die Liveabstimmung des Hauptpreises durch das Saalpublikum – die Auszeichnung erhielt Alfredo Barsuglia mit dem Projekt „Social Pool“.
„Wasser ist unsere wichtigste Lebensgrundlage. Für die Landwirtschaft, den Freizeit- und Tourismusbereich sowie die heimische Wirtschaft ist Wasser eine unverzichtbare Ressource. Der Neptun Wasserpreis ist deshalb so wichtig, weil er neue Errungenschaften, Pionierleistungen und Vorzeigeprojekte aus Österreich ins Rampenlicht holt“, erklären Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Bundesminister Andrä Rupprechter anlässlich der Preisverleihung 2017.
Ausgezeichnete Projekte
Insgesamt wurden in den drei Fachkategorien heuer über 160 Beiträge eingereicht, jede dieser Kategorien ist mit 3.000 Euro dotiert. In der Fachkategorie WasserFORSCHT erzielte das Projekt „EO4 Water“ den ersten Platz. Das System wurde von der Universität für Bodenkultur in Kooperation mit der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal entwickelt. Es erleichtert der Landwirtschaft die Bewässerungsentscheidung und stellt tagesaktuell die Wasserbilanz einzelner Felder in einem Online-Service bereit. Grundlage der Information sind Satellitenbilder, die mit meteorologischen Daten ergänzt werden. Das System ist als Webapplikation und als mobile App verfügbar.
In der Kategorie WasserGLOBAL wurde CARE Österreich prämiert. Durch den Bau von Flussschwellen in der Region Wadi Fira im Tschad unterstützt CARE gemeinsam mit der Partnerorganisation APRODIF Frauen dabei, Zugang zu landwirtschaftlich nutzbaren Flächen zu bekommen und nachhaltig die Ernährungssicherheit ihrer Familien zu verbessern. Integriertes Wassermanagement auf Gemeinde- und Kantonsebene sichert den Frauen ein maßgebliches Mitspracherecht in der Verwaltung der Wadis bzw. der Ressource Wasser.
In der Fachkategorie WasserKREATIV wurde der Wiener Künstler Alfredo Barsuglia ausgezeichnet: Social Pool ist ein geheimes Schwimmbecken mitten in der südkalifornischen Wüste. Die GPS Koordinaten und den Schlüssel (der die Poolabdeckung öffnete) konnte man im MAK Center in L.A. abholen. Der Besucher verpflichtete sich, den Schlüssel innerhalb von 24 Stunden zu retournieren und eine Gallone Wasser ins Becken zu schütten. Social Pool entwickelte sich zu einem „Social Experiment“. Derzeit kümmern sich rund 500 Freiwillige um die Erhaltung des Pools. Die Jury würdigt mit der Auszeichnung der Arbeit „Social Pool“ die sehr plakative und überspitzte Darstellung eines global bedeutenden Themas: Der Verfügbarkeit von Wasser.
Der Hauptpreis
Bereits zum zweiten Mal wurde der ebenfalls mit 3.000 Euro dotierte Hauptpreis nicht per Online-Voting, sondern mit einer Live-Abstimmung bei der Preisverleihung bestimmt. Über 300 Vertreterinnen und Vertreter der österreichischen Wasserszene konnten aus den neun nominierten Facheinreichungen auswählen. Der Hauptpreis ging an das Kunstprojekt Social Pool, welches das Saalpublikum besonders überzeugen konnte.
Krieglach ist Österreichs „Wasserpreisgemeinde 2017“
Neben innovativen Fachbeiträgen gab es auch zahlreiche Einreichungen in den Publikumskategorien. In ganz Österreich waren die Menschen aufgerufen, ihre Wasserpreisgemeinde 2017 vorzuschlagen – das ist die Gemeinde, welche besonders großes Engagement im Bereich Wasser zeigt. Die Vorschläge für insgesamt 127 Gemeinden deckten eine große Vielfalt an Themenbereichen ab – von Erholung, Tourismus und Bildungsprojekten über Wasserversorgung und -entsorgung bis hin zu Hochwasserschutz und Naturschutz. Fünf Landessiegerprojekte stellten sich im Jänner der Online-Abstimmung. Die meisten Stimmen erhielt die steirische Gemeinde Krieglach für ihr Projekt „Wasserwanderwege“. Insgesamt drei Wasserwanderwege und zwei Naturwanderwege geben Einblick in unterschiedliche Wasserbereiche.
Wiener Publikumspreis
Über 400 Einreichungen gab es auch heuer wieder in der beliebten Wiener Publikumskategorie. Unter dem Motto „Wasser in Wien – zu jeder Jahreszeit“ wurden Fotos, Filme, Gemälde und Texte eingereicht. Ein Beweis für die Vielfalt der unterschiedlichen Badeplätze, Brunnen und Orte der Entspannung in der Stadt das gesamte Jahr über. Im Jänner wurde online zwischen den zehn schönsten Einreichungen abgestimmt, hier konnten sich die drei Foto-Beiträge von Thomas Haider, Verena Popp-Hackner und Silke Dorner durchsetzen. Die Beiträge wurden mit insgesamt 3.000 Euro ausgezeichnet.
Über den Neptun Wasserpreis
Ziel des Neptun Wasserpreis ist es, verstärktes Bewusstsein für die Wichtigkeit der Ressource Wasser zu schaffen und innovative Ideen zum schonenden Umgang mit dem kostbaren Nass zu unterstützen. Bereits zum zehnten Mal haben das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft (BMLFUW), das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW), die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) in Zusammenarbeit mit den Landesregierungen sowie den Partnern Kommunalkredit Public Consulting und Wiener Wasser den Neptun Wasserpreis ausgeschrieben.