„Der Neptun Wasserpreis zeigt die Fülle an innovativen Ideen und kreativen Denkansätzen zu Wasser in unserem Land. Dieser Preis ist deshalb so wichtig, weil er neue Errungenschaften, Pionierleistungen und Vorzeigeprojekte aus Österreich ins Rampenlicht holt. Das große Engagement zeigt, dass das Bewusstsein um das kostbare Gut Wasser sehr ausgesprägt ist“, erklärt Bundesminister Andrä Rupprechter.
Ausgezeichnete Projekte
Insgesamt wurden in den drei Fachkategorien heuer über 200 Beiträge eingereicht, jede dieser Kategorien ist mit 3.000 Euro dotiert. In der Fachkategorie WasserFORSCHT erzielte das Projekt „Green Plastic for Clean Water“ von Karolina Härnvall vom Austrian Center of Industrial Biotechnology den ersten Platz. Ihre Dissertation an der BOKU Wien konnte den Effekt von bioabbaubaren Kunststoffen auf die Biodiversität in Gewässern nachweisen. Die Arbeit belegt anhand von Studien, wie zukünftig Polymere aufgebaut sein müssen, um von Mikroorganismen vollständig abgebaut werden zu können.
Das von Julia Weberbauer eingereichte Projekt “Well by the Thorn Tree Guabuliga” gewann in der Fachkategorie WasserGLOBAL. Guabuliga liegt im Norden Ghanas – hier wurde nach intensiver Aufklärungsarbeit durch die Organisation „Braveaurora“ ein Brunnen reaktiviert. Dabei wurde ein solargesteuertes Pumpsystem installiert. Im Zuge des Projektes wurde auch eine örtliche Wassergenossenschaft gegründet, welche ab sofort für den Betrieb verantwortlich ist.
In der Fachkategorie WasserKREATIV überzeugte der Künstler Philipp Neumann mit der Installation „Pool“, einer raumgreifenden Installation aus Beton und Wasser. Direkt auf den Boden wird eine „Swimmingpool-Attrappe“ gefertigt und mit schwarz eingefärbten Wasser gefüllt. Diese Installation wird an den jeweiligen Präsentationsraum angepasst und gibt eine künstliche Tiefe, in der sich die Decke des Raumes spiegelt.
Der Hauptpreis
Erstmals wurde der ebenfalls mit 3.000 Euro dotierte Hauptpreis nicht per Online-Voting, sondern mit einer Live-Abstimmung bei der Preisverleihung bestimmt. Über 350 Vertreterinnen und Vertreter der österreichischen Wasserszene konnten aus den neun nominierten Facheinreichungen auswählen. Die meisten Stimmen und damit die Auszeichnung für das in Summe beste und nachhaltigste Wasserprojekt ging ebenfalls an Karolina Härnvalls Forschungsprojekt „Green Plastic for Clean Water“ – vor dem Global-Projekt „Wasser für Afrika“ vom Verein für Quellen und Hilfsprojekte und der Drehrohr-Doppelwasserkraftschnecke der Hydroconnect GmbH. Die 28jährige Schwedin Karolina Härnvall lebt und arbeitet seit 2012 in Österreich – mit ihrem Projekt zum derzeit hochrelevanten Thema Mikroplastik konnte sie sowohl die Fachjury der Kategorie als auch das Publikum der Preisverleihung überzeugen.
Hard ist Österreichs erste Wasserpreisgemeinde
Neben innovativen Fachbeiträgen gab es auch zahlreiche Einreichungen in den Publikumskategorien. In insgesamt sieben Bundesländern waren die Menschen erstmals aufgerufen, ihre Wasserpreisgemeinde 2015 vorzuschlagen – das ist die Gemeinde, welche besonders großes Engagement im Bereich Wasser zeigt. Die über 200 Vorschläge deckten eine große Vielfalt an Themen ab – sie reichten von Erholung, Tourismus und Bildungsprojekten über Wasserversorgung und -entsorgung bis hin zu Hochwasserschutz und Naturschutz. Sieben Landessiegergemeinden stellten sich im Jänner der Online-Abstimmung, die meisten Stimmen erhielt die Vorarlberger Gemeinde Hard. Hier wurde bei der Renaturierung des Dorfbachs sowohl der ökologische Zustand als auch die Zugänglichkeit für die Bevölkerung nachhaltig verbessert.
Wiens schönster Wasserplatz
Über 400 Einreichungen gab es auch heuer wieder in der beliebten Wiener Publikumskategorie. Unter dem Motto „Mein schönster Wiener Wasserplatz“ wurden Fotos, Filme, Gemälde und Texte eingereicht. Ein Beweis für die Vielfalt der unterschiedlichen Badeplätze, Brunnen und Orte der Entspannung in der Stadt. Im Jänner wurde online zwischen den zehn schönsten Einreichungen abgestimmt. Den ersten Platz erhielt ein Filmbeitrag der Sir Karl Popper Schule, welcher ein Freilandpraktikum am Wienfluss zeigt. Die Plätze 2 und 3 belegten die Fotobeiträge „Obere Alte Donau“ von Irene Granner und „Wasserpark Floridsdorf“ von Ingo Bruns. Die drei Beiträge wurden mit insgesamt 3.000 Euro ausgezeichnet.
Über den Neptun Wasserpreis
Ziel des Neptun Wasserpreis ist es, verstärktes Bewusstsein für die Wichtigkeit der Ressource Wasser zu schaffen und innovative Ideen zum schonenden Umgang mit dem kostbaren Nass zu unterstützen. Bereits zum neunten Mal haben das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW), die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) in Zusammenarbeit mit den Landesregierungen und der Salzburg AG sowie den Partnern Kommunalkredit Public Consulting, Wiener Wasser und der Verbund AG den Neptun Wasserpreis ausgeschrieben. Einen Überblick über alle nominierten und prämierten Beiträge des Neptun Wasserpreis 2015 befindet sich auf www.wasserpreis.info.