In den 1960ern wurde die Naarn flussab bis zur Mündung in die Donau reguliert und in ein monotones Trapezprofil mit begradigtem Lauf gezwängt, um Agrarflächen zu schaffen und die Hochwasserabfuhr zu verbessern. Die harte Verbauung des Naarnflusses erfolgte jedoch zum Preis des Verlustes eines intakten Flussökosystems, von Naherholungsflächen und damit auch dem Naturerlebnis vor der eigenen Haustür. 45 Jahre später wurde diese Regulierungsstrecke anlässlich der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union 2000 durch mehrere Renaturierungsmaßnahmen rückgebaut und der nun verbesserte Flusslebensraum 2017 eröffnet.
Der Start des ersten Renaturierungsprojektes erfolgte an der Tobrabachmündung. Die Ergebnisse waren so überzeugend und ansteckend, dass weitere Renaturierungsabschnitte folgten: Anbindung der Naarn an den Hüttinger Altarm, Renaturierung Hauswiesen, Renaturierung Kaindlau und schließlich die Renaturierung in Perg-Kickenau. Im Bereich Wagra wurde die Naarn im Zuge der Realisierung des Hochwasserschutzprojektes Machland-Nord auf einer Länge von zwei Kilometern verlegt und so gleichzeitig auch naturnah gestaltet.
Dadurch ist gelungen, den Bezug Gewässer-Lebensraum-Natur durch eine Organismendurchgängigkeit und durch eine naturräumliche Gestaltung der Gewässerzonen zu verbessern, ohne die Hochwasserabfuhr zu verschlechtern. Und es ist gelungen, die Naarn auch den Menschen wieder näher zu bringen, indem offene Zugänge für Bade- und Freizeitnutzungen geschaffen wurden.
Zur Festschrift anlässlich der Renaturierung der Naarn (PDF)
Bildcredits Fotogalerie:
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