„Wenn Licht, Luft, Wasser, Kräuter, natürliche Nahrungsmittel, Ruhe und Bewegung im rechten Verhältnis vorhanden sind, können sie den Organismus gesund erhalten und wieder gesund machen.“, so Sebastian Kneipp. Die Kneipplehre steht für ein Naturheilverfahren, bei dem es um den ganzen Menschen geht, um Körper, Geist und Seele. Ihre Ratschläge sind einfach zu verstehen und nachvollziehbar.
Der älteste Kaltwasserkurort der Steiermark, St. Radegund bei Graz, ist stolz auf die drei Kneipp-Meditationswege: Die „Ungarische Runde“, benannt nach den viele Kurgästen aus Ungarn während der Monarchie, die aussichtsreiche Hubertusrunde und die anspruchsvolle Kalvarienberg-Runde – insgesamt mehr als 15 km mit über 30 detailliert beschriebenen Stationen.
Ein Kernstück der Ungarischen Runde ist der 2014 renaturierte „Doktorteich“, wo Biodiversität und Artenvielfalt gezielt gefördert wird. Erreicht wurde dies durch den Bau von Zonen mit unterschiedlichen Wassertiefen und standortspezifischer Bepflanzung. Das Gewässer verbreitert die Artenvielfalt, bietet vielen Pflanzen und Tieren hervorragende Lebensbedingungen und ist ein wichtiges Biotop für bedrohte und gefährdete Arten.
Seit über 20 Jahren hat eine Gruppe von talentierten „Quellbaumeistern“ des ÖKB St. Radegund nunmehr 13 Quellen renoviert oder generalsaniert. Im Mai 2019 wird gemeinsam mit der südungarischen Partnergemeinde Sazwar die „Béla Bartok Quelle“ feierlich eingeweiht, am 15. Juni gibt ein eine „Musikalische Quellenwanderung“ mit den Musikverein St. Radegund.
Fotos: (C) Region Graz – Tom Lamm
Einige der Stationen des Kneipp- und Meditationsweges „Ungarische Runde“
- Ausgangspunkt: Kurhaus St. Radegund mit Curcafe und Cursaal, 1870 vom Kurarzt Dr. Novy als Speisesaal errichtet
- Demelius-Quelle, benannt nach Dr. August Demelius, der 1841 die Kaltwasserheilanstalt als älteste der Steiermark gründete
- Dr. Pollak-Quelle, ursprünglich auf Grund der leichten Erreichbarkeit „Quelle der Faulen“ genannt
- Rosa-Quelle, ihr Wasser unterstützt eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu artikulieren
- Szily-Stein, ein Kraftplatz benannt nach Dr. Kalman Szily, Generalsekretär der Ungarischen Akademie der Wissenschaften
- Wunsch-Stein, der Platz, um nach innen zu schauen, was Sie gerne loswerden möchten
- Tarock-Partie, ein Kraftplatz mit heiterer und fröhlicher Stimmung
- Ungarische Madonna, gestiftet von dankbaren Kurgästen aus Ungarn
- Desiré-Quelle, benannt nach Desideria Ruprich, eine jung verstorbene, begnadete Lyrikerin
- Heil-Kunst-Werk Pflanze Mensch, ein Herbarium, wo die Verwandtschaft von Pflanze und Mensch dargestellt wird
- Fernkorn-Kreuz – der Korpus dieses Kruzifixes war ein Geschenk des berühmten Plastikers Anton Dominik Ritter von Fernkorn, ein St. Radegunder Kurgast im 19. Jahrhundert
- Schindler-Quelle, benannt nach Josef Schindler, der im schlesischen Kurort Gräfenberg als Hydropath arbeitete und 1863 die Heilanstalt von St. Radegund erwarb. Die Quelle wurde 2016 mit der wasserbetriebenen buddhistischen Mantramühle erweitert.
- Kneipp-Stationen für Arm- und Fußbäder und die Abhärtungs-Douche nach Prießnitz liegen zwischen den Quellen entlang der Waldbäche. Detaillierte Informationen finden Spaziergänger im St. Radegunder Quellenbücherl und auf Schautafeln.
Entlang des St. Radegunder Kneipp-Meditationsweges werden Sie anhand von erklärenden Tafeln durch die einzelnen Stationen geführt.